Scharfe Klingen

Auch im Grünland sprießt die Vegetation wieder und der erste Schnitt steht kurz bevor. Um Futter höchster Qualität zu erzeugen, sollten bei den Mäharbeiten vor allem zu Beginn der Saison ein paar Grundregeln beachtet werden. Zu häufig wird mit völlig heruntergefahrenen Klingen oder zu tief gemäht. Diese vermeintlichen Sparmaßnahmen entpuppen sich schnell als teure Fehler. Wie es richtig geht, erfahren Sie hier.

 

Auf die Schärfe kommt es an

 

Mähklingen völlig herunterfahren, spart Geld. Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Ganz im Gegenteil erzeugt diese Herangehensweise sogar zusätzliche Kosten. Denn die Maschinen müssen bei stumpfen Klingen mehr Kraft aufwenden, um das Gras zu schneiden. Mehr Kraft bedeutet einen höheren Spritverbrauch und weniger Flächenleistung. Durch einen regelmäßigen Austausch der Klingen kann also in der gleichen Zeit eine größere Fläche gemäht und Kraftstoff gespart werden.

 

Bei einem drei Meter breiten Mähwerk und einem Dieselpreis von 1 € pro Liter rechnet sicher der Klingenwechsel bereits nach 25 ha!

 

Stumpfe Klingen beeinflussen zum Teil das Schnittbild. Allgemein gilt aber, ein möglichst glatter Schnitt lässt den Grashalm schneller wieder austreiben. „Gerupfte“ Schnitte, wie sie bei zu stumpfen Klingen vorkommen können, verzögern diesen Wiederaustrieb. Mit scharfen Klingen wird also schon für einen möglichst hohen Ertrag bei Folgeschnitten vorgesorgt.

Lieber zu hoch als zu tief

 

Viel zu oft sieht man es im Grünland: zu tief gemähte Felder! Was zunächst nach einer guten Idee klingt, weil man mit einem möglichst tiefen Schnitt mehr Schwadmasse erhält, rächt sich spätestens im Herbst, wenn die Milchleistung plötzlich sinkt. Das Problem: Futter schlechter Qualität mit wenig Energie und Nährstoffen.

 

Grünland sollte etwa 7 cm über dem Boden geschnitten werden. Eine Schnittprobe gibt schnell Aufschluss über die Mähtiefe. Reicht der Stoppel leicht über die Stahlkappe des Arbeitsschuhs, ist die perfekte Höhe erreicht.

 

Der Vorteil eines höheren Schnitts: Das gemähte Gras liegt auf den Stoppeln auf, weitere Arbeitsschritte können durchgeführt werden, ohne durch Erdberührung Verschmutzungen zu verursachen. Außerdem trocknet das Gras deutlich besser. Die Silage kann so optimal gären und hochwertiges Futtermittel mit guten Inhaltsstoffen entsteht.

 

Bei einem zu tiefen Schnitt unter 7 cm leidet die Futtermittelqualität, weil auch alle weiteren Arbeitsschritte zu tief erfolgen und Dreck aufwirbeln, der in das Futter gelangt. Es kommt zu Fehlgärungen verursacht durch Bakterien aus der Erde. Außerdem besteht die größere Schwadmasse vorrangig aus energielosen Stängeln, die in gutem Tierfutter gar nichts zu suchen haben. Ein weiteres schwerwiegendes Problem: Der zu tiefe, erste Schnitt beeinflusst die Folgeschnitte negativ. Der Ertrag sinkt. Die zu tief gemähten Halme regenerieren langsamer und treiben später aus, was bis zum nächsten Schnitt nicht mehr aufgeholt werden kann.

 

QUELLE (TEXT) : https://www.granit-parts.at/

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